„Zu einem Streit oder einem Konflikt gehören immer zwei Seiten. Wir, also wir vier Zuschauer, sind die eine Seite. Wir haben uns sehr aufgeregt und das auch durch unsere Zurufe deutlich gemacht. Wir haben den Schiedsrichte aufgefordert „endlich mal zu pfeifen“, wir haben ihn provokant gefragt „ob er diese Fouls nicht sieht?“, und wir haben auch gefordert den „Spieler vom Platz zu schmeißen. Auch den Spieler haben wir angemeckert.
Ja, einer von uns hat auch „Bellgeräusche“ von sich gegeben. Wenn wir das heute ohne Emotionen sehen, war das sicher nicht angemessen und auch nicht sportlich. Wir erleben als Spieler das ja auch selbst.
Aber eines haben wir nicht gemacht: Wir haben alle vier – davon zwei mit Migrationshintergrund – keinerlei rassistische Äußerungen gemacht. Das weisen wir mit aller Entschiedenheit zurück. Auch die Bellgeräusche hatten keinen rassistischen Hintergrund. Die waren einzig und allein eine Anspielung auf die unfaire Spielweise des Gegenspielers, der sich quasi in Spieler „verbissen“ hatte. Die zerrissenen Stutzen unseres Spielers sind da nur ein Hinweis. Der gegnerische Spieler hat am Trikot festgehalten und getreten. Das hat uns als aktive Fußballer aufgeregt und gestört. Auch weil der Schiedsrichter überhaupt nicht reagiert hat.
Und jetzt wird uns Rassismus vorgeworfen. Wir sind alle vier weder von der Spruchkammer noch von dem Reporter hierzu gefragt worden. Soweit wir wissen ist auch der TuS Velmede-Bestwig nicht befragt worden. Ist das so gerecht? Ist das rechtlich in Ordnung? Wir hatten keine Chance uns zu äußern. Die ganzen Beschuldigungen stützen sich hauptsächlich auf die Aussage des Trainers und des C-Jugend Spielers. Der Schiedsrichter selbst hat nichts gehört und spricht in seiner Stellungnahme von WAHRSCHEINLICH rassistischen Äußerungen.
Auf unserer Zuschauerseite standen die Betreuer der Spielgemeinschaft – alle aus einer anderen Ortschaft und die Trainer der C-Jugend. Die haben nichts gehört. Auch unsere eigenen Jugendspieler und weitere Zuschauer haben nichts gehört. Aber die Personen, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes befanden, die wollen das gehört haben?
Das ist Rufmord. Wir haben – und das möchten wir noch einmal ausdrücklich sagen keinerlei rassistische Worte gebraucht. Aber wir und leider auch unser Verein stehen jetzt als Rassisten da. Und was uns betroffen macht, ist die Berichterstattung in der Zeitung. Da wird ein Jugendleiter befragt und dessen Aussage übernommen. Wir hätten uns gewünscht, dass Ihre Zeitung zumindest mit unserem Verein in Kontakt getreten wäre. Da hätten wir dann eine reelle Chance gehabt. Wir sind keine Rassisten. Wir lieben den Fußballsport und haben uns bei diesem Jugendspiel in der Zuschauerrolle nicht korrekt verhalten. Aber berechtigt das zu dieser Form der Berichterstattung?“
(Foto: Pixabay / AnnRos)
Was wirklich gesagt wurde ...
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Nach einem Jugendpokalspiel wird drei Vereinsmitgliedern vorgeworfen, sich gegenüber einem Spieler des Gegners rassistisch geäußert zu haben. Dieser „Vorfall“ wurde dann in der örtlichen Tagespresse in einem Artikel verarbeitet. Die Vereinsführung ist in den letzten Tagen hierzu vermehrt angesprochen worden. Die beteiligten Personen wurden seitens des Vorstandes hierzu befragt. Damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann, hier die Antwort.